Beckenchirurgie

Beckenbrüche sind schwere Verletzungen, die vielfältige Ursachen haben können. Das Becken besteht aus mehreren Knochen, darunter das Kreuzbein, das Schambein und die beiden Darmbeine. Diese Knochen sind miteinander verbunden und schützen lebenswichtige Organe wie die Blase und die Gebärmutter.

Ein Beckenbruch entsteht bei jüngeren Patienten vor allem durch ein Hochenergietrauma, wie Verkehrsunfall oder Sturz aus größerer Höhe. Bei älteren Patienten können Beckenfrakturen hingegen auch ohne relevante Krafteinwirkung, zum Beispiel im Rahmen eines Sturzes aus dem Stand entstehen. Insuffizienzfrakturen können aufgrund einer osteopenen bzew. osteoporotischen Knochenstruktur auf.

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Beckenfrakturen stellen eine komplexe und potenziell lebensbedrohliche Verletzung dar, die eine umfassende und sofortige medizinische Intervention erfordert. Das Becken fungiert als zentrales stabilisierendes Element des Körpers und spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der strukturellen Integrität des Rumpfes. Bei Polytraumapatienten, die gleichzeitig mehrere Verletzungen aufweisen, erhöht sich das Risiko für Beckenfrakturen erheblich.

Diese Verletzungen können durch verschiedene Mechanismen entstehen, darunter Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe oder direkte traumatische Einwirkungen auf das Becken. Die Herausforderung bei Beckenfrakturen im Polytrauma liegt nicht nur in der Diagnose und Behandlung der Frakturen selbst, sondern auch in der gleichzeitigen Berücksichtigung anderer Verletzungen, wie beispielsweise Thoraxtraumata, abdominale Verletzungen oder Schädelfrakturen.

Die initiale Stabilisierung des Patienten und die Sicherung der lebenswichtigen Funktionen stehen dabei im Vordergrund. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder Ultraschall werden eingesetzt, um die genaue Ausdehnung der Beckenverletzung zu beurteilen und mögliche Begleitverletzungen zu identifizieren. 

Die Behandlung von Beckenbrüchen hängt von der Art und Schwere der Verletzung ab. Die therapeutischen Maßnahmen reichen von konservativen Ansätzen wie Ruhigstellung und Schmerzmanagement bis hin zu operativen Eingriffen, insbesondere bei instabilen Beckenfrakturen.

Die Rehabilitation spielt ebenfalls eine zentrale Rolle, um die Funktionalität des Beckens wiederherzustellen und die Patienten auf eine möglichst eigenständige Lebensführung vorzubereiten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Unfallchirurgen, Orthopäden, Intensivmedizinern und Physiotherapeuten ist entscheidend, um eine umfassende Betreuung von Polytraumapatienten mit Beckenfrakturen zu gewährleisten und langfristige Folgeprobleme zu minimieren.

Insuffizienzfrakturen des Beckens

Insuffizienzfrakturen des Beckens stellen eine gesonderte Gruppe von Beckenverletzungen dar, die insbesondere bei älteren Menschen vermehrt auftreten. Diese Frakturen entstehen aufgrund einer Schwäche oder mangelnden Stabilität des Beckenknochens, ohne dass dabei eine unmittelbare traumatische Einwirkung von außen vorliegt. Im Gegensatz zu akuten Traumata, die zu offensichtlichen Brüchen führen, entwickeln sich Insuffizienzfrakturen oft schleichend und können anfangs unspezifische Symptome aufweisen. Die Bedeutung dieses Krankheitsbildes liegt nicht nur in den damit verbundenen Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen, sondern auch in den potenziell schwerwiegenden Folgen für die Lebensqualität und Selbstständigkeit der Betroffenen. In dieser Betrachtung werden wir uns eingehend mit den Ursachen, klinischen Erscheinungsbildern, diagnostischen Methoden und therapeutischen Ansätzen von Insuffizienzfrakturen des Beckens auseinandersetzen.